Die ZAS steht im Dienste ihrer Versicherten und Partner. Ihre Tätigkeit beruht auf diesen Werten: Verantwortung, Effizienz, Respekt und Teamgeist.

Geschäftsleitung (von links nach rechts): Christian Kuntzer, Adrien Dupraz, Patrick Schmied, Florian Vouilloz, Serge Kottmann, Markus Odermatt, Florian Steinbacher Devantéry, Bea van Gessel, David Simms, Michaël Studer
Die Zentrale Ausgleichsstelle (ZAS) mit Sitz in Genf ist das zentrale Vollzugsorgan des Bundes im Bereich der Sozialversicherungen der 1. Säule, welche die Alters- und Hinterlassenen- versicherung (AHV), die Invalidenversicherung (IV) und die Erwerbsersatzordnung (EO) umfasst.
Sie ist als Hauptabteilung der Eidgenössischen Finanzverwaltung (EFV) angegliedert.
Sie setzt sich aus folgenden Einheiten zusammen: Finanzen und Zentralregister (FZR), Eidgenössische Ausgleichskasse (EAK) mit Fami- lienausgleichskasse (FAK-EAK), Schweizerische Ausgleichskasse (SAK) und IV-Stelle für Ver- sicherte im Ausland (IVSTA). Diese werden von den Stabs- und den Supportdiensten der ZAS unterstützt. Die ZAS zählt 842 Mitarbeitende, davon 772 in Genf und 70 in Bern.
Zu den Hauptaufgaben gehören:
- der Vollzug der Tätigkeiten, die im System der Sozialversicherungen der 1. Säule zentral wahrgenommen werden müssen, wie die Führung der Buchhaltung und der Zentralregister sowie die Überwachung des Geldverkehrs mit den Ausgleichskassen;
- die Bearbeitung der AHV/IV-Rentenanmel- dungen, die Auszahlung der Leistungen und die Verwaltung der laufenden Renten der Versicherten mit Wohnsitz im Ausland unter Anwendung der internationalen Sozialversi- cherungsabkommen sowie die Durchführung der freiwilligen AHV/IV-Versicherung für die berechtigen Personen;
- die Beitragserhebung und die Leistungser- bringung für das Personal des Bundes sowie der bundesnahen Institutionen und die Führung der Familienausgleichskasse.

Liebe Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter,
Liebe Versicherte,
Liebe Partnerinnen und Partner,
Liebe Leserinnen und Leser
2019 hat die Zentrale Ausgleichsstelle kontinuierlich und intensiv an der Umsetzung ihrer strategischen Prioritäten gearbeitet.
Dank der Treue und dem grossen Engagement unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter konnten wir unsere Leistungen trotz stetig wachsender Rentenzahl mit der gewohnten Zuverlässigkeit und zunehmender Effektivität erbringen. Ausserdem haben wir unsere Prozesse vorschriftsmässig angepasst und für eine modernere und besser modulierbare Informatik gesorgt.
Persönlich wird 2019 mein letztes Jahr auf dem Direktionsposten gewesen sein. Nach knapp sechs Jahren im Dienste dieses Bundesunter- nehmens gehe ich im Frühjahr 2020 in Pension. Mein Herz ist erfüllt mit Wehmut, aber auch mit Stolz über die geleistete Arbeit, und ich bin zuversichtlich, was die Zukunft der ZAS anbelangt.
Das Finanzergebnis entspricht den Anforderungen
Die Zentrale Ausgleichsstelle hat das vom Bund festgelegte Budget tadellos eingehalten. Es wurden 977 739 monatliche AHV- und IV-Renten an Versicherte im Ausland aus- bezahlt, d. h. 1,5 % mehr als im Jahr 2018. Ihre Gesamthöhe beläuft sich auf über 7 Milliarden Franken.
Eine steigende Produktivität, die unseren Rentenbezügerinnen und Rentenbezügern zugutekommt
Die Zentrale Ausgleichsstelle hat ihren Auftrag weiter erfüllt, der darin besteht, jeden Monat pünktlich und korrekt beinahe eine Million Renten auszuzahlen. Die Anstrengungen in den letzten Jahren zur Optimierung unserer Abläufe haben uns erlaubt, mit einem gleichbleibenden Personalbestand und trotz stetig wachsendem Rentenvolumen weiterhin eine qualitativ hochstehende Arbeit zu leisten. 93,7 % unserer Versicherten sind nicht nur mit der Zuverlässigkeit unserer Leistungen zufrieden; sie loben auch die Freundlichkeit, mit der sie erbracht werden.
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter: vereint im Streben nach Perfektion
2019 stand unter dem Zeichen der stetigen Verbesserung. Unser Personal hat sich kontinuierlich weitergebildet und das Schulungsangebot in grosser Zahl genutzt. Dass wir zum sechsten Jahr in Folge die Prüfung für ISO 9001 erfolgreich bestanden haben, ist der Beweis für unser ständiges Bemühen, den Bedürfnissen unserer Kundinnen und Kunden gerecht zu werden. Wir haben dieses Jahr auch intensiv am Ausbau unseres internen Kontrollsystems gearbeitet. Unsere Prozesse wurden geprüft, dokumentiert und optimiert und ihr reibungsloses Funktionieren ist nun dank regelmässiger Kontrollen sicher- gestellt. Das grosse Engagement unserer Mit- arbeiterinnen und Mitarbeiter hat signifikant zum Erfolg dieses Vorhabens beigetragen, wofür ich ihnen ganz herzlich danke.
Freie Bahn für die Transformation unserer Informatik
Um ihre Verpflichtungen zu erfüllen, muss sich die Ausgleichsstelle auf ein leistungsstarkes Informatiksystem abstützen können. Der digitale Wandel sowie immer komplexere Anforderungen – sowohl technischer Natur als auch im Zusammenhang mit der digitalen Personenidentifikation – haben uns vor zwei Jahren bewogen, ein Projekt zu starten, mit dem wir unsere Informatik modernisieren und ihre Entwicklungsfähigkeit und Modulierbarkeit vergrössern können, ohne Abstriche an ihrer anerkannten Zuverlässigkeit zu machen. Auch die Validierung dieses Grossprojekts durch die Eidgenössische Finanzkontrolle darf 2019 als wichtiger Erfolg verbucht werden. Das Projekt kann somit bis zu seinem für Ende 2021 geplanten Abschluss weitergeführt werden. Unsere Digitalisierungsmassnahmen werden schliesslich allen Rentnerinnen und Rentnern erlauben, elektronisch mit uns zu kommunizieren.
Eine offene Unternehmenskultur
Die Unternehmensstruktur der Zentralen Aus- gleichsstelle hat sich in den vergangenen sechs Jahren stark geöffnet. Seit mehr als einem Jahr arbeitet die gesamte Belegschaft unter einem Dach; sie bildet ein starkes Team, das bereit ist, alle anstehenden Herausforderungen anzunehmen. Nach aussen hat die Ausgleichs- stelle die Beziehung zu ihren Partnern vertieft. Sie nimmt damit ihre Rolle als wichtigstes Vollzugsorgan im Bereich der 1. Säule voll und ganz wahr.
Ich bin sehr stolz darauf, diesen kulturellen Wandel eingeleitet und die Stabilisierung unserer Informatik sowie die Anpassung unserer Prozesse geleitet zu haben. Diese sechs Jahre waren für mich unglaublich spannend. Ich danke allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern von ganzem Herzen für ihr nie nachlassendes Engagement, jeder an seinem Platz. Ich bedanke mich auch bei Serge Gaillard, dem Direktor der Eidgenössischen Finanzverwaltung, für seine wertvolle Unterstützung.
Am 1. Juni 2020 werde ich das Zepter mit grosser Zuversicht meinem Nachfolger Adrien Dupraz übergeben. Ich wünsche ihm ebenso viel Freude und Befriedigung an seiner Tätigkeit, wie ich sie hatte. Ich bin überzeugt, dass alle Voraussetzungen gegeben sind, damit die Aus- gleichsstelle ihre wichtige Aufgabe weiterhin gut erfüllen kann.
Patrick Schmied, Direktor
Betriebsrechnung in Franken155,3 Mio. Ausgaben, davon 4,7 Mio. Saldo zulasten des Bundes |
Personal842 Mitarbeitende 756,2 Vollzeitstellen (VZÄ) 1955 Kursteilnahmen |
Informatik44 IT-Anwendungen, die zur Ausführung der Aufgaben der ZAS nötig sind. 23 durchgeführte IT-Projekte, von denen 4 umgesetzt wurden. |
Unternehmensqualität1229 beschriebene Prozesse 405 Verbesserungsvorschläge der Mitarbeitenden, von denen 307 umgesetzt wurden. |
Webseitenwww.zas.admin.ch www.eak.admin.ch www.acor-avs.chOnline-Schätzung der Altersrente 309 755 Besuche |
Versicherte im Ausland (SAK und IVSTA) 12 640 Beitragszahlende der freiwilligen AHV/IV-Versicherung 936 425 monatlich ausbezahlte AHV-Renten 41 314 monatlich ausbezahlte IV-Renten 6,7 Mrd. Franken ausbezahlte AHV-Renten 533 Mio. Franken ausbezahlte IV-Renten |
Versicherte in der Schweiz (EAK) 239 angeschlossene Arbeitgeber mit 208 451 Mitarbeitenden 84 235 monatlich ausbezahlte AHV-Renten 5513 monatlich ausbezahlte IV-Renten 72 825 monatlich ausgerichtete Familienzulagen 2 Mrd. Franken ausbezahlte AHV/IV-Leistungen |
Administrative Funktionen
3,6 Mio. ein- und ausgehende Postsendungen 7,9 Mio. gescannte Seiten |
Zufriedenheitsumfragen bei den Versicherten93,7 % der Versicherten der SAK und der IVSTA sind mit den Leistungen der ZAS zufrieden und 92,9 % sind mit der Qualität der Korrespondenz zufrieden |
Zentralisierte Leistungen 1,7 Mio. bezahlte Rechnungen für AHV/IV-Sachleistungen in Höhe von 2,4 Mrd. Franken 15,3 Mio. Meldungen an die Zentralregister |

Erstes Symposium
Am 31. Oktober 2019 organisierte die ZAS das erste Symposium für die kantonalen Ausgleichskassen. Ziel dieser Veranstaltung war es, die Beziehungen zwischen den Vollzugsorganen der 1. Säule zu vertiefen. Angereist sind über 100 Teilnehmende; sie besuchten Workshops und Führungen in den Fachdiensten der ZAS in Genf.
Zufriedenheitsumfrage
Um den Bedürfnissen ihrer Kundinnen und Kunden gerecht zu werden, werden die Dienstleistungen der ZAS kontinuierlich verbessert. Deshalb führte sie im 2019 bei den Versicherten der SAK und der IVSTA eine Zufriedenheitsumfrage durch, welche u. a. die Evaluation der Korrespondenz betraf. Die überwiegende Mehrheit der befragten AHV- und IV-Versicherten sowie Beitragszahlenden an die freiwillige Versicherung sind zufrieden.
Von 788 Umfrageteilnehmenden bezeichneten sich 93,7 % als zufrieden oder sehr zufrieden mit den Leistungen der ZAS. 92,9 % von ihnen sind ausserdem der Ansicht, dass die Korres- pondenz ein positives oder sogar sehr positives Bild der ZAS vermittelt. Die Umfrage bot auch Gelegenheit, bei den 216 Versicherten und Beitragszahlenden Kommentare, Vorschläge und Fragen einzuholen. Viele drückten der ZAS und ihren Mitarbeitenden für die geleistete Arbeit ihre Dankbarkeit aus.
Im Dienste der Kundinnen und Kunden
Der Bearbeitungsprozess der 300 000 jährlich bei der ZAS eingehenden Telefonanrufe ist verbessert worden. Die häufigsten Fragen der Versicherten werden neu nicht mehr an die Sachbearbeitung weitergeleitet, sondern direkt von den Mitarbeitenden der Telefonzentrale beantwortet. So erhalten die Versicherten schneller eine Antwort.
Qualitätsmanagement
Zum sechsten Jahr in Folge bekam die ZAS bei der Prüfung des Qualitätsmanagementsystems gute Noten: den Anforderungen der ISO-Norm 9001 wird vollumfänglich entsprochen und die Best Practices werden befolgt. Während dem Überwachungsaudit wurde von den Prüfern hervorgehoben, wie ernst die Mitarbeitenden die Kundenorientierung nehmen.
Einführung einer agilen Methode
Agile Methoden erlauben ein pragmatisches Projektmanagement, das in der Lage ist, rasch zu reagieren. Sie beziehen die Fachverantwort- lichen stärker in die Projektphasen ein und ver- stärken die Beziehungen zu den Informatikern. Neu werden agile Methoden in allen laufenden Projekten angewandt.
Personelles
Ende 2019 arbeiteten 842 Personen in der ZAS, verteilt auf die beiden Standorte Genf und Bern. Davon sind 513 Frauen und 329 Männer. Der Anteil der Frauen beträgt 61 %, liegt also über dem vom Bund festgelegten Ziel von 44 %. Das Durchschnittsalter beträgt 45,5 Jahre.
2019 wurden 73 Stellen neu besetzt, davon 31 durch ZAS-interne Rekrutierungen.
Florian Vouilloz wurde als Chef der Abteilung Internationale und Rechtsangelegenheiten angestellt, und Michaël Studer stiess als Leiter der Humanressourcen zur ZAS. Beide gehören zur Geschäftsleitung der ZAS.
Die ZAS positioniert sich auch als Ausbildungs- betrieb. 2019 schlossen vier KV-Lernende erfolgreich ihre Ausbildung ab und sechs junge Leute begannen eine Ausbildung, womit die Anzahl Lernende 16 Personen beträgt.
Inkasso der Sozialversicherungsleistungen
Die ZAS wurde vom Bundesamt für Sozialversicherungen (BSV) als Schweizer Kompetenzzentrum für die Ein- ziehung (Recovery) der Sozialversicherungsleistungen designiert, die von den Institutionen der Europäischen Union und der Europäischen Freihandelsassoziation (EFTA) eingefordert werden. Wahrgenommen wird diese neue Tätigkeit von der Sektion internationale Verwaltungshilfe (IVH), die sich um die Erstbearbeitung kümmert, und vom Dienst Inkasso der Sektion Finanzen der Schweizer Ausgleichskasse (SAK), der seit dem 1. Juli 2019 mit der Einziehung beauftragt ist.
Bekämpfung des Versicherungsmissbrauchs
Die Politik der Bekämpfung des Versicherungsmiss- brauchs (BVM) wird im Rahmen der Bearbeitung der Leistungsgesuche präventiv angewandt, aber auch nach bereits erfolgtem Bezug von Leistungen durch die Versicherten.
In der IV-Stelle waren 17 von 41 314 laufenden Renten Gegenstand einer Kürzung oder Aberkennung einer laufenden Rente. In zwei Fällen hat ein Zahnarzt falsche Rechnungen ausgestellt.
Im AHV-Bereich brachte das BVM-Verfahren 62 Betrugsfälle auf 936 425 laufende Renten ans Licht. Häufigster Grund war die «Verletzung der Meldepflicht», insbesondere bei Todesfällen.
Somit werden im Laufe der nächsten Jahre IV-Renten im Betrag von rund 3,8 Millionen und AHV-Renten im Betrag von 5,2 Millionen Franken nicht ausgerichtet werden. Die bereits zu Unrecht ausbezahlten Leistungen sind Gegenstand von Inkassoverfahren.
Kommunikation
Gemäss der Strategie des Bundes verfügt nun auch die ZAS über einen LinkedIn- und einen Xing-Account, um die Sichtbarkeit unserer Organisation in den sozialen Karrierenetzwerken zu erhöhen.
Im Jahr 2019 haben wir die Optimierung der Verfahren, die Verbesserung der Sicherheit und die Reduzierung der Kosten weiter vorangetrieben.
Keine Aufgabenerfüllung der ZAS ohne Migration der Informatikanwendungen
Im Rahmen der Modernisierung unserer Informatikinfra- struktur (Rehosting-Programm) wurde die Migration
der Anwendungen wie geplant weitergeführt. Als Abschlussdatum ist immer noch Ende 2021 vorgesehen. 2019 wurde die für die Migration notwendige Infra- struktur bereitgestellt und die erste Java-Anwendung ist bereits auf der neuen Open Source-Datenbasis gehostet. Die Abteilung Informatik-Systeme (IS) wurde einer Re- organisation unterzogen, damit sie die neuen Aufgaben im Zusammenhang mit dem Hosting und der Verwaltung der Fachapplikationen im Genfer Rechenzentrum erfüllen kann.
Korrespondenzabwicklung
Die Optimierung der Verfahren zur Abwicklung des Dokumentenversandes der ZAS geht weiter. Zwei Sektionen drucken ihre Dokumente nun zentral, dies entspricht rund 600 Briefsendungen pro Tag. Sobald alle Abteilungen diese Methode einsetzen, wird die Menge der täglichen Briefsendungen auf rund 3000 ansteigen.
Vorstudie ESCAL
Zur Vereinfachung der Online-Schätzung der Altersrenten durch die Versicherten auf der Webseite www.acor-avs.ch wurde eine Vorstudie durchgeführt. Als mögliche Lösungen kommen die Einführung des flexiblen Rentenbezugs, die Option des Zusammenzugs der individuellen Konten (IK) mithilfe von web-gestützten Diensten und die Identifikation der versicherten Person für das Einholen ihrer IK-Daten in Frage.

AHV/IV-Leistungen für Personen im Ausland richten sich nach den schweizerischen Rechtsvorschriften und den internationalen Sozialversicherungsabkommen.
Die Abkommen mit Serbien und Montenegro traten am 1. Januar 2019 in Kraft. Diejenigen mit Kosovo und Brasilien traten am 1. September bzw. am 1. Oktober 2019 in Kraft.
Nach Deutschland, Italien und Spanien wurde im Juni 2019 ein französisch-schweizerisches Verständigungsprotokoll unterzeichnet, das am 1. September 2019 in Kraft trat. Es sieht die Einführung eines periodischen elektronischen Datenaustausches der Todesfallmeldungen (STEDA) mit Frankreich vor. Mit diesem Protokoll wird der Anteil der im Ausland an- sässigen Versicherten, für die ein elektronischer Datenaustausch stattfindet, auf 75 % steigen.
Letzte Änderung 11.06.2020